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Bauteileauswahl:
An den Bauteilen sollte nicht gespart werden, was Qualität anbetrifft, keine gebrauchten Kohleschicht Widerstände (in grüner Farbe von RFT) verwenden da diese vom Gebrauch der Jahre hochohmig werden und Minifunkenstrecken bilden, dann verursachen diese ein rauschen im NF Signalweg.
Bei Widerständen Metalloxid 2 Watt und Kondensatoren MKP mind. 630 Volt.
Gerade bei passiven Bauteilen, wie R s gibt`s unterschiedliche Ausführungen, ich habe mich für Metalloxydschicht-Widerstände entschlossen.
Da diese ein geringeres oder kein Eigenrauschen verursachen und zudem Stromfester sind, (Löten sich eher selber aus, als das sie „abfackeln“)
Bei der Revidierung von Radio Geräten belasse ich in den meisten Fällen alle Kohleschicht Widerstände, vorausgesetzt die ohmschen Werte stimmen, außer Kohleschicht Lastwiderstände im Anodenkreis, kommen nur Metallfilmwiderstände in Frage, Kondensatoren gibt es in jeder Kapazität und Spannung, wenn diese vor der Revidierung axial oder radial verbaut waren.
Bei Koppel Kondensatoren müssen es neuere sein, Alterungsprozesse spielen dabei eine Rolle, alte gebrauchte Kondensatoren haben immer Leckströme und dermaßen Kapazitätsabweichungen, aber nicht alle am besten messen. Ich verwende ausschließlich Metallfolien - Kondensatoren MKP,MKS, MKT, mit einer ausreichenden Spannungsfestigkeit von mindestens 630 V und mehr. Eine Metallverkapselte Poti Bauart und Metallachse sowie, Potentiometer Achse über Feder an Masse. Bei Einstellreglern in der Gitter -g1 Vorspannungsreglung EL 34 und andere, sollten gute stabile Einstellregler verwendet werden.
Gerade bei Gitter -g1 Vorspannung Regeleinsätzen zum Beispiel EL 34 unverzichtbar, man stelle sich vor, ein Regler fällt mechanisch aus, dabei wird sofort eine Röhre durchsteuern, die Röhre in der Endstufe wird ein vielfaches an Strom Ua ziehen. Ich verwende immer Ruhestrom Einstellungen der End Röhren EL 34 zwischen 25 und 30 mA, höhere Ströme finde ich nicht für nötig, auch auf Hinsicht der Lebensdauer der Röhren und den Stromverbrauch aus dem Netzteil. Wenn beim Leistungstest 1 KHz, die Flanken gerade und sich nicht verbiegen, Scheitel oben/unten gleichmäßig begrenzen, Leistung vorhanden laut Daten, dann io. Alle Induktiven Komponenten, wie Netz Trafo, Siebdrossel und Ausgangs Übertragern, stehen diese in bester Qualität, im autorisierten Fachhandel zur Verfügung. Dabei muss man beim Bau auf die Technischen Daten achten. Hersteller geben eine Schaltung vor, und nach diesen Vorgaben steht entsprechend diese Induktivität zum Kauf. Die technischen parameter der Endstufen Röhren müssen eingehalten werden, wie max Spannung Strom und Widerstand der verwendeten Röhre. Wichtig; der innenwiderstand Ra Röhre/Ausgangs Übertrager, muss stimmen laut Datenblatt, dann kann die Röhre in ihrem Arbeitspunkt und mit voller Leistung arbeiten, aber das sollte hinlänglich bekannt sein.
Je höher die Leistung desto höher der Preis. Bei Röhren wie ECC 83, tun es auch welche älter Jahre, habe da einige Restbestände die sich hervorragend eignen. Bei der guten alten EL 34 habe ich auf neues Material zurück gegriffen, die kann als Paar oder als Quattro im Fachhandel erworben werden. Wenn man bedenkt, zu alten Zeiten kostete die EL 34 so um die 20 Ostmark, dann ergibt sich eine enorme Preissteigerung zu heute. Röhren wie ECC 83, jan 5751, ECC 82, EM 80, EM 84 und EL 34, 6L6GC STR oder ähnliche, diese kann ich mit M-RPG ausmessen oder man verwendet andere Röhrenprüfgeräte.
Die EL 34 wurde soweit ich weiß, aus einem Patentstreit zwischen Ost und Westfirmen geboren. Der Vorgänger die EL12N die es auch heute noch gibt, mir gefällt die EL 34 besser, diese Röhre bringt auch mehr Leistung. Habe mich für Leiterplatten-Aufbau in den Neuprojekten entschieden. Es kommt für die Röhrenfassungen der EL 34 oder Vorstufen Röhren nur ein Keramiksockel- Printmontage oder Chassis Montage in Frage, nicht zuletzt wegen der Thermischen Belastungen.
In Röhrenradios verbaut EZ 80/81 oder Selen, prüfe immer den Kunststoffsockel dieser Röhre, wenn er verdächtige alters oder Kontaktprobleme zeigt, dann ersetzen durch Keramiksockel. Selen Gleichrichter haben meist Spannungsabfall, ersetzen durch ungebrauchte neue. In HF, ZF, und NF Teilen sowie allen Kontaktschiebern, Potentiometern, Röhrensockel ist ein gutes Kontaktspray sehr wichtig. Erst mal Finger weg vom UKW Tuner, Keramik Trimmer sowie Spulenkörper (nie mit Kontaktspray behandeln), nur die Röhrenpins, es sei denn ein "Wackler" oder Bauteileausfall im Tuner selbst, aber erst am Schluss der gesamten Revidierung. Ich fange immer mit diesen Vorarbeiten an, ein Tröpfen Öl auf alle Umlenk sowie Dreko- Achsen und einen Tag warten. Dann gründlich mit Pressluft ausblasen, aber auf dünne Drähtchen auf dem Kontaktsatz achten, das Chassis muss trocken sein, auch die Röhrensockel. Ein gründliches Nachlöten der Leiterplatten, vor allem die Röhrensockel und Bandfilter ist immer nötig. Keinesfalls die ZF Bandfilterkerne der Durchlasskurve verdrehen, im Ratio Detektor Teil (Elko wechseln) würde es dann kritisch, S Kurve, vorsichtig Bandfilterbecher entlöten, aber nur wenn unbedingt nötig.
Zuerst messe ich im Teststand die volle Netzteil und Endstufenlast, wenn diese Werte stabil, dann den Rest der Revidierung.
Als Basismaterial verwende ich bei RVV`s Eigenprojekten, doppelt-kaschiertes Leiterplattenmaterial, Vorteil beim entwerfen des Leiterbildes, es können zwei Ebnen genutzt werden. In den Heizungskreisen-Leiterbahnen muss ein genügend großer Querschnitt vorhanden sein, EL 34 1,5 A/ff., oder verdrillter Draht. Einen 100 Ohm 1 W Drahtregler in den Heizungskreisen getrennt (Vorstufe/Endstufe) einschleifen und den Regler Schleifer auf Masse legen, mit dem Oszi 50 Hz/U, Brummen auf Minimum abstimmen. Im NF Teststand der gesamten vor und Endstufe, eingangs Regler auf Null stellen, Höhen und Bass voll auf. Vorher aber erst den Endstufen Ruhestrom (EL 34... 25-30 mA) Gegentakt Betrieb einstellen, mehrmals wiederholen (ausschalten/einschalten) eingangs Pegel auf Null. Bei Gegentakt 2 mal EL 34 müssen immer zwei Röhren im Sockel stecken, eine Röhre ist -g1 voll gesperrt, die andere wird auf Ruhestrom eingemessen. Eingemessene Röhre wird am Ausgangs Übertrager angelötet, jetzt kann die andere Röhre eingemessen werden, ist der Ruhestrom auch hier eingestellt, dann ebenfalls am Übertrager anlöten, fertig, Ruheströme müssen stabil sein.
Was immer beim Bau und Revidierung zur Anwendung kommt, Koppelkondensatoren wo es nur möglich ist, in Kupferfolie wickeln und auf Masse legen. Wichtig, nur geschirmte g1 Leitungen verwenden und einen zentralen Massepunkt, wenn möglich. Vorstufen Röhren wie ECC 83, einen Schirmbecher aufsetzen und auf Masse legen, auch viel Eisen zur Schirmung verwenden. Sehr praktisch ist eine Einschalt Verzögerung die primär Wicklung des Netz Trafos, hohe Einschalt Ströme der kapazitiven und ohmschen Lasten, können die Sicherung fliegen lassen und die Heizwendel der Röhren, kurz zur Glühbirne machen. Ein Verzögerung-Dimmer im Anodenkreis ist sinnvoll, aber nicht zwingend.
Siebteile in der Anodenspannung, Kondi`s müssen eine genügende Spannung haben und Kapazität, wenn eine Reihenschaltung der Elkos gewählt wird, dann auf eine gleichmäßige Spannungsverteilung an den Kondensatoren achten, 470 K 2W zwischen den Potenzialen auch auf Masse, das macht die Anodenspannung noch stabiler. Eine Siebdrossel ist immer besser als ein Widerstand, schon wegen der Restwelligkeit der Anodenspannung. Stab Transistoren sowie Z-Dioden im Anodenkreis sind sinnlos, kosten nur Verlustwärme und Platz, früher ging das auch ohne.
Gleichstrom Heizung 6,3 Volt nimmt nur Platz weg, ein Heizkreisregler "entbrummer" ist ebenso effektiv.
Dies vorerst zu allgemeinen Voraussetzungen, die grob umrissen werden. Entsprechende Fachliteratur gibt da mehr Auskunft. Dies soll keine Wissenschaftliche Abhandlung sein, sondern grob Einblick geben. Die Röhren-Verstärker "Baukunst" ist weder geheimnisvoll noch schwierig zu beherrschen. Man sollte sich jedoch im vornherein im klaren sein, das hohe Spannungen bis 800 Volt keine Seltenheit beim Betrieb sind.
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